Am Freitag durfte ich erstmalig unseren Schiedsrichter Felix Koch zu einem Punktspiel begleiten. Es ging bei regnerischem Wetter nach Obenstrohe, wo Felix für die Leitung der D-Jugendpaarung JFV Varel 3 gegen ESV Wilhelmshaven 3 angesetzt war.
Da ich viele Jahre kein Jugendspiel mehr geschaut habe, war ich gespannt, wie sich die jungen Kicker so schlagen und vor allem, wie wird mit dem Schiedsrichter umgegangen. Ich hatte die vielen negativen Berichterstattungen über Übergriffe auf junge Schiedsrichter im Kopf. Agressive Trainer oder auch Eltern, die verbal massiv auf den jungen Referee einwirken.
Es war schön zu erleben, dass von alle dem beim Spiel in Obenstrohe nichts auftrat. Weder von den Zuschauern, noch von den beiden Trainern kamen irgendwelche Sprüche. Ganz im Gegenteil, man ging sehr wertschätzend mit Felix um. Schon vor dem Spiel machte der 14 jährige Schiedsrichter beiden Trainern, auf sympathischer Art und Weise klar, dass er von draußen nichts hören möchte. Respekt Felix.
In einem ausgeglichenem Spiel ging es hin und her. Auf beiden Seiten musste der Pfosten oder die Latte retten. Auch die beiden Torhüter ließen die Angreifer verzweifeln. Insgesamt sah ich ein sehr faires Spiel, welches dann doch durch einen sehenswerten Schuß und eines Torwartfehlers 2:0 für die gastgebene Mannschaft ausging.
Wenn Ruhe auf dem Platz herrscht und auch von ausserhalb des Spielfeldes kaum was zu hören ist, dann hat das auch immer was mit der Schiedsrichterleistung zu tun. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art leitete Felix das Spiel sehr souverän. Nennenswert ist auch die Szene, als Felix das Spiel unterbrach, um dem kleinen Spielmacher des ESV, ihm war der Schuh aufgegangen, eine Schleife zu binden. Was wäre der Fußball ohne die vielen ehrenamtlichen Schiedsrichter, die auch bei miesem Wetter ihre Freizeit für unseren geliebten Sport zur Verfügung stellen. Ein großes Dankeschön an alle Schiedsrichter und insbesondere den vielen pfeifenden Nachwuchstalenten.
Jetzt mit dem auslaufen der Saison bekommt Felix noch einmal gut zu tun. Wetterbedingte Spielabsagen sorgen für jede Menge Nachholspiele. Das bedeutet für den jungen Schiedsrichter, oft dreimal in der Woche ein Spiel zu leiten. Desweiteren treibt Felix seine Schiedsrichterkarriere voran, in dem er auch bei höherklassigen Begegnungen an der Linie als Assistent agiert. So steht er am nächsten Wochenende beim Frauen-Oberliga-Spiel Jahn Delmenhorst gegen SV Andervenne wieder an der Linie. Ich bin gespannt wo sein Weg hingeht. Der TV Neuenburg freut sich, Felix Koch als Schiedsrichter im Verein zu haben und bietet ihm jegliche Unterstützung an. Mach weiter so Felix!
