Unsere Reise nach Wien
So ziemlich genau 3 Jahre nach der ersten Walking Football Erfahrung machten sich die Urwaldfriesen des TV Neuenburg tatsächlich auf den Weg zu ihrem ersten internationalen Turnier nach Österreich. Als wir im April 2022 mit der neuen Fußballvariante begannen, verfolgten wir zuerst das Ziel, immer genügend Spielerinnen und Spieler am Trainingsabend auf dem Platz zu haben und später ging es darum, einen Partner für Freundschaftsspiele zu finden. Beides gelang innerhalb von 6 Monaten. Dann wurden Turniere besucht und auch ausgerichtet. Unsere Aktivitäten wurden vielfältiger. Auf Facebook entdeckte ich immer mehr internationale Turniere im Ausland und überlegte, ob meine „Alten Säcke“ sich wohl noch mal auf so ein Fußballabenteuer einlassen würden. Ich verspürte schon ein wenig Abenteuerlust. Die Städte, in denen die Turniere ausgetragen wurden, waren schon sehr reizvoll, da würde ich wohl sonst nie hinkommen. Also fragte ich die Abenteuerbereitschaft im Team ab. Und siehe da, es gab noch jede Menge weiterer reisewilliger Spieler.
Als ich begann,die Turnierangebote zu sondieren, hatte ich eine Stadt im Kopf, die ich unbedingt besuchen wollte. Leider war meine Internetsuche diesbezüglich erfolglos. Es ging um WIEN. Zum Glück war ich gut vernetzt und kannte den österreichischen Journalisten Uwe Mauch, der das Thema Walking Football mit seiner Austria Akademie in Österreich vorantrieb. Über Uwe kamen wir dann an einen Startplatz beim FC Mariahilf, die das erste Vereinsturnier in Wien ausrichteten.
Nachdem ich die Rahmenbedingungen festgelegt hatte, wir brauchten mindestens 3 Übernachtungen und eine Anreise mit der Bahn (die Flugpreise waren an diesem Feiertagswochenende in die Höhe gegangen), fragte ich die Kameraden, wer mich denn begleiten möchte. Sofort stand ein Kader von 12 Spielern für dieses Abenteuer bereit. Letztendlich fuhren wir zu zehnt nach Wien.
Wenn man eine solche Reise plant, muß man auch immer das Budget im Blick behalten. Nicht alle Spieler arbeiten noch, das Reisebudget muß also auch zur Rente passen. Für die Bahnfahrt nahm ich die Hilfe von Experten in Anspruch. Die Mobilitätszentrale Westerstede empfahl und buchte für uns eine super Verbindung, zu einem sehr guten Kurs. Das Hotel wollte ich über ein Reisebüro buchen. Wir brauchten 10 Einzelzimmer für 3 Nächte rund um den 01. Mai. Das wurde jetzt schwierig, aber es gab ein Angebot. Man bot uns 10 Einzelzimmer in einem Hostel, mit dem Hinweis an, wir sollten aber keinen großen Komfort erwarten. Jetzt bekam ich Bauchschmerzen. Konnte ich meine Jungs wirklich in einer Art Jugendherberge unterbringen? Natürlich nicht! Ein Angebot von Uwe löste mein Problem. Da auch Reisebüroleiter Walking Football spielen, kam es zum Kontakt mit dem Reisebüro DIE REISEREI in Wien. Wir landeten in eimen 4**** Hotel mit bester Verkehrsanbindung und bekamen einen WALKING FOOTBALL SONDERPREIS.
Jetzt stimmte das Gesamtpaket und am 30.04.2025 um 06:40 Uhr machten sich 10 Urwaldfriesen aus dem beschaulichen Neuenburg auf dem Weg zu einem internationalen Vergleich mit Gleichgesinnten. Nach 10 Stunden Bahnfahrt erreichten wir Wien. Im Hotel angekommen, wurden wir von „Jo“ Langer begrüßt. Was wir mit ihm erlebten, hatte ich ja bereits berichtet.
Der Turniertag lief sportlich gesehen so, wie eigentlich alle unsere Turnierteilnahmen laufen. Immer sympathisch und immer wenig erfolgreich. Auf das erste Attribut legen wir sehr großen wert, das Zweite ist eher nebensächlich.
Unser Trainer Gerold Redemann war an diesem Tage auch als Schiedsrichter eingesetzt. Während Gerold die Spiele leitete, assistierte ich ihm an der Seitenlinie und notierte die Ergebnisse. Ich konnte vernehmen, wie Gerold von den Zuschauern und zuschauenden Spielern für seine Art zu Pfeifen gelobt wurde. Nicht nur die konsequente Umsetzung der Regeln, sondern auch die Einhaltung der so besonderen Walking Football Kultur, standen bei Gerold im Fokus. Seinen Ritterschlag erhielt er nach dem Turnier von Josef Langer, einer österreichischen Schiedsrichterlegende, der vor Gerolds Schiedsrichterleistung den Hut zog. Das erste Tor im Ausland schoss für uns Andreas Kneip, die uneigennützigste Rettungsaktion erfolgte durch Uwe Tjardes, der einen Torschuss mit dem Körperteil unterhalb des Bauchnabels parierte und seit dem mit einer sehr wohlwollenden Stimme ausgestattet ist. Bei der Siegerehrung bekamen dann die Urwaldfriesen noch einmal so richtig Gänsehaut. Als wir aufgerufen wurden und unser Capitano Frank Lahme zur Ehrung schritt, wurde das mit einem riesigen Applaus begleitet. Nach dem Duschen saßen wir dann noch lange zusammen und philosophierten über unser Hobby. Wir sprachen eine Gegeneinladung aus, die mittlerweile auch schon terminiert ist.
Und jetzt noch ein Satz zum Stellenwert vom Walking Football beim TV Neuenburg. Der Vorstand hat dem Team eine Reisekasse in Höhe von 500€ mitgegeben und somit das traditionelle „Wiener Schnitzel Essen“ beim Heurigen finanziert.
Danke TV Neuenburg!!
Liebe Grüße Steffan