Wenn Gutes zerstört wird -Kinderfußball leidet-

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Wir schicken unsere Kinder in die Sportvereine, weil wir die Erziehung und Entwicklung unserer Liebsten sehr ernst nehmen.
Neben all den gesundheitlichen Aspekten möchten wir den Kindern auch Tugenden mit auf dem Weg geben, die im normalen Familienverbund nicht leicht zu vermitteln sind.
Betreibst du einen Mannschaftssport, lernst du schnell die Akzeptanz von Regeln, Fair Play, Respekt und Teamfähigkeit. Aber auch Einsatzbereitschaft und den adäquaten Umgang mit Erfolg und Niederlage. Diese Werte werden im Sport konkret vermittelt, erlebt und weitergegeben. Es fördert außerdem wichtige Eigenschaften wie Leistungswillen, Ausdauer und Durchsetzungsvermögen.
Man übertreibt nicht, wenn man sagt, hier wird eine Basis für das zukünftige Leben geschaffen.
Der Vereinssport bietet in Deutschland gemeinsam mit dem Schulsport die besten Voraussetzungen, um Kindern und Jugendlichen zum Sporttreiben zu bewegen. Außerdem spielen die Sportvereine eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche langfristig an den Sport zu binden.
Die Sportvereine haben eine große gesellschaftspolitische Bedeutung. Im Sport werden Werte wie Toleranz und Fairness vermittelt, er führt Menschen unterschiedlicher Kulturen und sozialer Hintergründe zusammen. Sport ist Teil eines gesunden Lebensstils und unterstützt Integration und Bildung.
Diese wichtige Aufgabe nehmen in den Sportvereinen Menschen wahr, die ehrenamtlich und sehr engagiert mit unseren Kindern agieren. Neben den ganzen Funktionsträgern, die den Verein managen, sind die Trainer, die Betreuer und vor allem die Schiedsrichter die wichtigsten Personen, die alles am Laufen halten.
Sie investieren viel Freizeit und Aufwand, damit unsere Kinder ihren Mannschaftssport ausüben können. Hierfür gebührt ihnen unser Dank und unser Respekt!
Leider sieht die Realität auf den Sportplätzen oft anders aus. Zuschauende Eltern mischen sich zunehmend in die Belange des Trainers ein. Oft werden Kindermannschaften von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen trainiert und betreut. Die immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen mit den elterlichen „Bundestrainern“ am Spielfeldrand nimmt ihnen den Spaß am Ehrenamt. Ähnlich verhält es sich mit den jungen und jugendlichen Schiedsrichtern. Sie werden oft lautstark attackiert und es ist kein Wunder, dass diese jungen Leute, eingeschüchtert von den verbalen Entgleisungen der Eltern und Zuschauer, ihr Schiedsrichteramt schnell wieder aufgeben.
Wenn wir keine Trainer, Betreuer und Schiedsrichter für diese Aufgaben gewinnen können, ist es vorbei.
Versetzt Euch bitte in die Lage der jungen Trainer, Betreuer und Schiedsrichter und denkt mal darüber nach, was es mit einem jungen Menschen macht, wenn er so angegangen wird.
„Wenn wir wollen, dass unsere Kinder auch zukünftig in Vereinen Fußball spielen können, dann brauchen wir Menschen, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich als Trainer und Schiedsrichter agieren. Ohne sie geht nichts. Behandelt sie bitte mit Respekt!“

Steffan Wemcken, TV Neuenburg Walking Football Trainer